Gedanken zum Monatsspruch Januar

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Gedanken zum Monatsspruch Januar

Gedanken zum Monatsspruch für Januar 2023

 Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. (Gen 1,31)

Wir stehen am Anfang des neuen Jahres 2023. Vor uns liegen noch unbeschriebene Monate, hinter uns das Weihnachtsfest, Silvester und das Neujahrsfest. Wie beginnen wir das Neue Jahr? Vielleicht auch dieses Jahr mit neuen Vorsätzen und neuen Hoffnungen: Wird jetzt alles besser?

Ich versuche, mir diesen Augenblick vorzustellen, der in unserem Monatsspruch für den Januar geschieht. Da ist dieser eine Augenblick vor aller Zeit. Es ist der sechste Tag, Gott hat sein Schöpfungswerk vollbracht und betrachtet es – von wo aus auch immer. Er sieht die Schöpfung, seine Schöpfung. Er sieht den Himmel, die Sterne, das Wasser und die Bäume; er sieht die Tiere, die Pflanzen, er sieht die Menschen. Alles ist so wie er es wollte.  Vielleicht geht die Sonne gerade wieder unter, und Gott genießt und liebt diesen Moment als einen der schönsten, den er geschaffen hat. Sein Blick ruht nun auf allem; mit Wohlwollen. Und genau in diesem Moment flüstert er dann zu sich selber: Wie schön das alles ist … wie gut alles geworden ist. Es war anstrengend alles zu tun. Nun braucht es Ruhe. Wir spüren: Der ganze Segen der Schöpfung ruht auf dem siebten Tag, dem Tag der Ruhe.

Etwas neu zu gestalten ist oft anstrengend. Kostet Zeit und Kraft. Und nach einer solchen Anstrengung sollte man ruhen, sagt sich Gott und sagt er uns. Leben ist Ruhen. Leben ist nicht nur Machen, sondern vor allem Ausruhen vom Machen. Sonst wird alles zu einem bloßen Machwerk.

Die Krone der Schöpfung ist also nicht der Mensch in seiner Umtriebigkeit, sondern die Ruhe Gottes. Also die Ruhe, die Gott verbreitet und um die er uns Menschen bittet am Sabbat und am Sonntag, nach einer anstrengenden Woche, oder auch nach einem anstrengenden Jahr. Wer Ruhe findet, kommt Gott nahe.

Wir haben einen auch ruhenden Gott. Ruhe ist weder Langeweile, Desinteresse, Faulheit oder Abwesenheit. Ruhe ist ein Gesammelt Sein, ein leises Ordnen, ein Anschauen oder in Ruhe lassen dessen, was geschaffen und geleistet wurde. Wer sich diese Ruhe nimmt, kann alles noch einmal in den Blick nehmen, kann die Schönheiten und auch die Schwächen erkennen, springt aber dann nicht gleich wieder auf und schafft einfach weiter, sondern lehnt sich zurück und sieht hin. In Ruhe und Gelassenheit. „Gott sah alles, was er gemacht hatte“ – so beginnt die Ruhe, die Ruhe Gottes und so kann auch unsere Ruhe beginnen. Fangen wir das vor uns liegende, noch unbeschriebene Jahr doch mit möglichst viel Ruhe an. Schauen wir auf uns, auf unser Leben und auf das, was bisher gewesen ist und auch nicht gewesen ist. Es muss nicht vollkommen sein. Es genügt, dass wir uns im Vergangenen, im letzten Jahr, in unserem Leben mit ganzem Herzen bemüht haben. Sehen wir hin auf das Gute, das Gelungene. So wie Gott es getan hat. Vielleicht erspüren wir dann auch, was eine Frau mit Namen Hagar so stark empfindet (1. Mose 16,13): Du bist ein Gott, der mich sieht. Der ruhende Gott sieht mit Wohlwollen auf uns ruhende Menschen.

(Michael Stichling)

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