02/07/2024 0 Kommentare
Gedanken zum Monatsspruch April
Gedanken zum Monatsspruch April
# Impulse
Gedanken zum Monatsspruch April
Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei. (Röm 14,9)
Bedeutungsschwer kommt dieser Satz des Apostel Paulus daher: Es geht um Leben und Tod, darum, dass auch jenseits allen Lebendigen Gott gegenwärtig sein kann. Es geht im April um die Erinnerung: Jesus hat gelitten, wurde allein gelassen, gefoltert, gedemütigt und hingerichtet. Verflucht am Kreuz starb er – für die Augen der Welt ein gescheiterter Prophet.
In den Augen seiner Jünger*innen nimmt das katastrophale Ende ihres Meisters am dritten Tag eine unglaubliche Wendung. Das Grab ist leer. Der tote Jesus ist nicht bei den Toten geblieben. Er ist auferstanden. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Das letzte Wort hat Gott, der wieder lebendig macht. Dieses Ereignis soll Vertrauen stiften: Gott ist nicht nur ein Gott der Lebenden. Gottes Machtbereich hört nicht an der Grenze irdischen Lebens und Glaubens auf. Gott hat auch Macht über die Toten, über das, was nicht mehr ist.
Darin gründet unsere Hoffnung, dass für uns mit dem Tod nicht alles aus. Darin gründet auch die Glaubensvorstellung, dass Recht und Gerechtigkeit am Ende zum Zug kommen. Nicht unser Recht, nicht meine Gerechtigkeit, sondern Gottes Gerechtigkeit. Gott wird Recht schaffen und richten.
Für mich gehört diese Aussage nicht in den Bereich der Drohung. Ich höre hier eine frohe Botschaft. „Du musst nicht richten- das macht ein anderer. Du brauchst kein Urteil zu fällen, weder über dich selbst, noch über andere. Das fängt bei Dir selbst an: ob dein Leben gelungen ist oder nicht- das weiß kein Mensch, nicht einmal Du selbst“. Ich vertraue darauf: Gott wird das Leben jeder Person zurechtrücken – und ich kann das urteilen sein lassen über mich genauso wie über meine Mitmenschen. Mir steht kein Urteil zu. Wenn sich das mal rumsprechen würde …
Ihr Pfarrer Reiner Dietrich-Zender
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