Gedanken zum Monatsspruch April

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Gedanken zum Monatsspruch April

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt 1 Petr 3,15 (E)

Rechenschaft?

Ich verstehe unter Rechenschaft eigentlich Auskunft darüber zu geben, was ein Auftragnehmer getan oder unterlassen hat und wie er einen Auftrag ausgeführt hat – und die Pflicht zu dieser Auskunft gilt in der Regel dem Auftraggeber – aber nicht jedermann oder jederfrau. Rechenschaft ist für mich mit Bewertung verbunden: Kann ich nachweisen, dass ich meinen Auftrag erfüllt habe? Ich stelle mir vor: ein anderer Mensch will meine Hoffnungen beurteilen. Erfüllt? Geeignet? …

Mich schüttelt die Vorstellung, jede und jeder möge mich beurteilen. Der, der Anlass für meine Hoffnung ist, mag mich befragen und mir zuhören, wie es mir mit all dem auf Erden geht und ging. Aber das gehört eben in mein persönliches Verhältnis zu Gott.

 Glücklicherweise hilft es schon eine andere Übersetzung zu wählen. Die Gute Nachricht Bibel übersetzt: Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid.

Also sich nicht rechtfertigen, sondern schlicht erzählen, warum ich voller Hoffnung bin. Das macht in meinen Augen und Ohren Sinn!

Welche Hoffnung?

Angesichts des Todes, am Grab, sage ich gern: unser Leben findet nicht nur ein natürliches Ende, es findet sein Ende in Gott. Bei Gott ist unser Leben aufgehoben, gewürdigt, bewahrt.

Der Tod hat nicht das letzte Wort.

Das letzte Wort überlassen wir Gott.  Im Tod überlassen wir uns Gott und er wird hervorholen, was vergangen ist. Gott ruft die Toten wieder ins Leben, so wie er es bisher bei einem Menschen gemacht hat: Jesus Christus.

Aber meine Hoffnung auf Jesus Christus hat nicht nur eine individuelle Bedeutung, sondern sie schließt den Himmel ein. Der Pfarrer und Poet Kurt Marti trifft es, wenn er dichtet: Der Himmel, der kommt, das ist die Welt ohne Leid, wo Gewalttat und Elend besiegt sind. (aus EG 153)

Als ich jünger war schien mir dieser Himmel noch greifbar. Inzwischen rückt er in immer weitere Ferne. Pazifismus verstehen die meisten als weltfremde Haltung. Gewalttat und Elend wachsen in unserer Welt. Viele, die einmal für Frieden ohne Waffen eintraten, fordern die erhöhte Produktion von Waffen nicht nur zur Abschreckung, sondern zum Einsatz in der Ukraine. Das ist verständlich, aber eigentlich auch Ausdruck der Hoffnungslosigkeit.

Der Himmel scheint verschwunden. Können wir noch singen: „Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert“? oder müsste es nicht treffender heißen: Die Hölle die kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn Waffen das Leben verändern?

Gibt es noch Hoffnung? Nun auf unserer Erde gibt es keinen Ort über dem es keinen Himmel gibt. Mögen Unmengen an Erde oder Wasser zwischen diesem Ort und dem Himmel sein und man so gar nichts vom Himmel sehen können: er ist doch da. Und es liegt an uns, davon zu erzählen und noch viel kräftiger kund zu tun: „Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert“!

Pfarrer Reiner Dietrich-Zender

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