Die farbigen Glasfenster der St.Thomaskirche von 1964 sind jeweils Gestaltungen zu einem Bibelwort. In jeder Fensterlaibung steht ein Wort, das durch die farbigen abstrakten Glasflächen darüber aufgenommen wird. Ob diese Worte seinerzeit von dem Künstler Wolfgang Germroth oder dem damaligen Kirchenvorstand zusammengestellt wurden, ist nicht mehr ganz nachzuvollziehen. 

Jedenfalls ist solch eine Auswahl auch immer Spiegel ihrer Zeit. Eines der Worte hat den ehemaligen Kirchenvorstand St.Thomas schon seit einiger Zeit beschäftigt. Das in Farben und Formen lebhafteste Fenster ist unterschrieben mit einem Halbsatz aus dem Markus-Evangelium: „Wer nicht glaubt, der wird verdammt werden“. Sehr farbenfroh und in bewegten Formen in Rot- , Türkis- und Blautönen illustriert das Fenster den Satz. 

In Gesprächen haben wir festgestellt, dass es vielen im Kirchenvorstand schon länger schwerfiel, diesen Satz so unkommentiert stehenzulassen. Entfernen und ersetzen war aber keine Option, denn natürlich ist das künstlerische Gesamtkonzept von 1964 schützenswert. So kam die Idee, ein anderes Bibelwort wie eine Art Kommentar oder Überformung dazuzusetzen.

Der Vorschlag einer Kirchenvorsteherin, dafür das Johannesevangelium Kap.3 Vers 17 heranzuziehen, fand einhellige Zustimmung; die Realisierung wurde in den letzten Monaten mit einer Grafikerin entwickelt und Anfang November umgesetzt. Jetzt steht auf der Wand neben dem Fenster, in leichter kursiver Schrift:
 „Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ 

Christine Tries